Die letzte Bezirksblitzmannschaftsmeisterschaft (BBMM) war – wegen Corona – lange her. Bei der Neuauflage Ende November 2022 hatte die Schachabteilung vor, ihren Titel von vor knapp drei Jahren wieder einmal zu verteidigen. Die härteste Konkurrenz kam von Post Ulm, den SF Mengen und Gastgeber Weiße Dame Ulm. Insgesamt gingen 13 Mannschaften an den Start, darunter drei aus Biberach, und so konnte das Turnier über zwölf Runden ausgetragen werden. Die TG I startete in der Besetzung Bernhard Sinz, Oliver Weiß, André Fischer und Niklas Wunder furios und hielt die hohe Schlagzahl fast durchgängig aufrecht. In elf der zwölf Runden betrug das durchschnittliche Ergebnis 3,5:0,5 Punkte. Dennoch wäre der Turniersieg dank des einzigen Aussetzers beinahe entglitten. In Runde 8 gab es nämlich eine bittere 1,5:2,5 Niederlage gegen Post Ulm, die ihre alten Kämpen aus Zweitligazeiten zusammengetrommelt hatte. Erfreulich aus Biberacher Sicht war, daß direkt im Anschluß die TG II in die Bresche sprang und den siegesgewissen Ulmern eine unerwartete 2,5:1,5 Niederlage zufügte. Die TG III setzte dem Ganzen in Runde 10 gar die Krone auf, als sie Post Ulm noch ein 2:2 abtrotzte. Damit war der – verdiente – Weg für die TG I frei. Am Ende hatte sie in der Abschlußtabelle 22:2 Mannschaftspunkte und sagenhafte 39,5 von 48 Brettpunkten auf dem Konto. Zweiter wurde Post Ulm (20:4) vor den SF Mengen (18:6). Die TG II mit Holger Namyslo, Achim Engelhart, Vadim Reimche und Markus Mock tat sich hingegen – bis auf die Sternstunde gegen Ulm – schwer, holte mit 14:10 Punkten aber noch einen achtbaren sechsten Platz. Die junge TG III mit Felix Funk, Erik Hobson, Jonathan Engert und Luca Sörgel ärgerte nicht nur Post Ulm, sondern verkaufte sich als klarer Underdog und Schlußlicht der Setzliste mit 7:17 Punkten sehr gut und übertraf mit Platz 10 in einem starken Feld alle Erwartungen. Die Biber hatten also allen Grund, bei der Siegerehrung um die Wette zu strahlen. Auf der Facebookseite des SV Jedesheim findet sich zudem ein Video aus dem Turniersaal das ab Sekunde 47 das Husarenstück der TG III (rechte Tischseite) gegen Post Ulm festhält.
Angesichts der extrem starken Turnierleistung ist es keine Überraschung, daß die Biber der TG I auch in den Einzelwertungen der jeweiligen Bretter sehr weit vorne lagen. Bezirkseinzelmeister Sinz leistete sich seinen einzigen Punktverlust gegen Post Ulm, gewann das Spitzenbrett aber mit 11 von 12 Punkten dennoch unangefochten vor Oliver Sick (Post, 9,5/12). Das Gleiche gilt für den ungeschlagenen Wunder (11/12) an Brett 4, der deutlich vor Volker Bauer (Mengen, 9,5/12) einkam. Zudem landete André Fischer (10/12) am dritten Brett auf Rang 2 hinter Heiko Preuß (Post, 11,5/12). Nur an Brett 2 lagen weder die Biber noch die Postler ganz vorne.
Verfasser: Dirk Schindler